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  • AutorenbildOlga Werbitzky

Wirkung von Hundefutter auf Verhalten und Training




Den meisten dürfte bekannt sein, dass die Ernährung Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden hat - doch wusstest Du, dass sie auch bei Verhalten und Training eine wichtige Rolle spielt?


Was sich im Hundekörper abspielt*

Der Serotoninspiegel hat eine Schlüsselfunktion, denn Serotonin ist das Glückshormon, das beruhigt und für Wohlbefinden sorgt - und somit Stress entgegenwirkt. Allerdings kann Serotonin nicht über das Futter aufgenommen werden, sondern wird über die Aminosäure Tryptophan aus dem Futter produziert.


Stark vereinfacht gesagt:

Wenn über das Futter Tryptohan aufgenommen wird, produziert das Gehirn Serotonin. Serotonin trägt dann zur Entspannung und Verarbeitung von Stress bei.

Wird parallel ein hoher Anteil anderer Aminosäuren aufgenommen, so konkurrieren diese ggf. an der Blut-Hirn-Schranke miteinander und es kommt zu einer niedrigeren Serotoninproduktion. Schließlich kommt nun weniger Tryptophan im Hirn an.


Dies ist an sich unproblematisch und wird kompensiert, wenn Dein Hund fit, gesund und entspannt ist. Bei Unruhe, Stress, Angst oder Aggression, hat der o.g. Prozess möglicherweise schon einen negativen Einfluss. Und genau diese Emotionen sind kontraproduktiv, wenn es beim Hund darum geht im Training etwas zu lernen, sich neue Verhaltensweisen anzueigenen und insgesamt entspannt durch den Alltag zu kommen.

Achte also auf gute Voraussetzungen, um überhaupt an Schwierigkeiten mit Verhalten und Training arbeiten zu können.


Was Du tun kannst

Eine tryptophanreiche Ernährung kann den Organismus in unterstützen, bspw. durch die Zugabe von Haferflocken, Hüttenkäse, Eiern, Reis und Erbsen. Empfehlenswerte Fleischsorten sind dabei Lamm, Schwein, Ente oder Gans.

Wenig Tryptophan ist in Pferd, Wild, Huhn und allen Innereien enthalten.

Dabei sollte man Mais möglichst meiden. Denn Mais enthält kaum Tryptophan und stattdessen einen hohen Anteil an Tyrosin, dem Gegenspieler von Serotonin.


Der Tierpsychologe Roger Mugford kam zu dem Schluss, dass ein niedrigerer Proteinanteil (bzw. im Umkehrschluss ein höherer Kohlenhydratanteil im Futter) beruhigend auf gestresste Hunde wirkt. Denn die Kohlenhydrate helfen, den Konkurrenzdruck der Aminosäuren an der Blut-Hirn-Schranke zu mindern. Es kommt mehr Tryptophan im Hirn an, was eine Serotoninproduktion begünstigt. Das widerum führt beim gestressten Hund zu mehr Ruhe und Gelassenheit führt.


Anders gesagt sind Hunde, die keine Kohlenhydrate zu sich nehmen, schneller gestresst. Der Serotoninbedarf ist bei Stress jedoch erhöht und es entsteht ein Teufelskreis. Dies soll keineswegs Werbung für mehr Kohlenhydrate im Futter sein, doch kann ab und zu eine Portion Kohlenhydrate sinnvoll, und eine reine Proteinfütterung kontraproduktiv sein.


Worauf Du beim Futter achten solltest

Gutes Hundefutter solllte der natürlichen Nahrung des Hundes möglichst ähneln, das heißt, sowohl Proteine, als auch Kohlenhydrate beinhalten. Denn bei Beutetieren wurde nicht nur das reine Fleisch gefressen, sondern auch Innereien, Knorpel sowie der Mageninhalt - der nebenbei aus vorverdauten Kohlenhydraten besteht.


Sicher, Dein Hund ist kein Wolf und hat im heutigen Alltag andere Bedürfnisse. Jedoch sollte klar sein, Hunde können chemische Bestandteile und synthetische Zusätze nicht verdauen. Dadurch wird es umso wichtiger auf natürliche Inhaltsstoffe, Vitamine und Mineralien zu achten.


Wenn Du mehr zu Thema Futter erfahren und Produktempfehlungen erhalten möchtest, nimm an einer meiner kostenfreien Infoveranstaltungen "Hochwertig füttern, auch ohne Barf" teil.


Nächster Termin:



*Bitte beachte:

Ich bin keine Hundeernährungsberaterin, die o.g. Prozesse sind stark vereinfacht dargestellt.

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